Ein Vorläufergebäude der Villa Schmiemicke oder auch Villa im Park wird schon früh in der Geschichtsschreibung von Meinerzhagen erwähnt. Bereits in einem Verzeichnis aus dem 15. Jahrhundert erscheint dieses Gebäude unter den Namen Schmedeboeke, im Laufe der Zeit etablierte sich dann der Name Schmiemicke.
Im 17. Jahrhundert war die Schmiemicke im Besitz der Familie Wever, die ihren Stammsitz in Dürholten hatte und über fast 200 Jahre hinweg den Richterdienst in Meinerzhagen ausübten. Der letzte Richter der Familie, Dr. jur. Johann Kaspar Wever, gelangte schließlich durch eine Erbschaft in den Besitz des Gutes. Er erbaute auch im Jahre 1716 das mitten im Schmiemicker Park stehende Haus, das zunächst als "Fideikommissgut", ab 1870 dann als "freies Eigentum" galt. 1877 erwarb Gustav Weyland, Geheimer Kommerzienrat und Mitglied, der über Generationen in der Gemeindeverwaltung tätigen Familie Weyland, die Villa Schmiemicke von der Familie Wever. Er ersetzte im Jahr 1888 das zu diesem Zeitpunkt baufällige Haus durch einen Neubau, der sich am Grundriss des Vorgängerbaus orientierte. Außerdem gab Gustav Weyland dem zugehörigen Park die Größe und Gestaltung, wie man sie heute noch kennt.
Nachdem der Park zuvor lediglich als privates Grundstück bewohnt und entsprechend genutzt wurde, begann ab dem 20. März 1951 die Pflege und Unterhaltung des Parks als öffentliche Anlage durch die Stadt Meinerzhagen. Am 15.10.1985 wurden der Park und die inzwischen restaurierte Villa in die Denkmalliste der Stadt Meinerzhagen eingetragen. Am 23. April 2009 erwarb die Stadt das Parkgelände mit Ausnahme der Fläche der Villa. Fünf Jahre später stimmte der Rat der Stadt dem Kauf der Villa zu, und am 24.07.2014 ging das inzwischen stark sanierungsbedürftige Bauwerk offiziell in das Eigentum der Stadt über. Bis dahin war die Villa als Wohnhaus genutzt worden, und auch kulturelle Veranstaltungen hatten immer wieder in ihren Räumen stattgefunden. Mit ihrer Sanierung wird die Villa als „Haus der Kultur" einer neuen Nutzung zugeführt.
Die neue Nutzung der Villa im Park geht auf die Regionale 2013, ein Strukturförderprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen, zurück. In deren Rahmen waren für die Stadt Meinerzhagen Handlungskonzepte zur Attraktivierung der Innenstadt erarbeitet worden. Neben anderen Projekten sollte demnach die Villa im Park zu einem von mehreren ausgewiesenen „Häusern der Kultur" in der Region Oben an der Volme und damit zur sozio-kulturellen Begegnungsstätte umgewidmet werden.
Der Erwerb der Villa sowie ihr Umbau wurden von Bund und Land NRW durch Zuwendungen aus Städtebaufördermitteln finanziell in Höhe von 60 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten unterstützt.
Da das architektonisch aussagekräftige Gebäude mit neu-renaissancehaften und klassizistischen Fassadenelementen unter Denkmalschutz steht, war bei Sanierung und Umbau eine dem Denkmal adäquate Vorgehensweise sicherzustellen. Die in 2016 erarbeiteten Pläne wurden mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe, als für den Denkmalschutz zuständiger Fachbehörde (Landeskonservator), abgestimmt und der daraufhin gestellte Bauantrag vom Märkischen Kreis als zuständiger Baugenehmigungsbehörde genehmigt.
Auch die heute als Volkspark bezeichnete und unter Denkmalschutz stehende ehemalige Gartenanlage der Villa wurde im Rahmen der Umbaumaßnahmen gestalterisch und funktional aufgewertet: Das Ziel dabei war, den Volkspark als zentralen Treffpunkt für unterschiedliche Generationen zu etablieren und einen Ort bzw. Rahmen für kleinere Veranstaltungen, insbesondere in Verbindung mit dem künftigen „Haus der Kultur" in der Villa, zu schaffen. Für diese Maßnahme wurden ebenfalls Städtebaufördermittel in Höhe von 60 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten bewilligt. Um den Ansprüchen an die zukünftige Ausstrahlung und Wirkung des Volksparks gerecht zu werden und in Rücksichtnahme auf seine Historie sowie Status als Denkmal wurden 2014 ein Parkpflegewerk entwickelt und anschließend ein Freiraumkonzept erstellt.
Nach Fertigstellung aller Maßnahmen wurde die Villa an die eigens gegründete Stiftung Villa im Park übergeben, die den Betrieb des „Hauses der Kultur" übernommen hat. Dem Stiftungsvorstand gehören an:
(Vorsitzender)
Rechtsanwalt und Notar Kanzlei KKS, Ratsherr
Geschäftsführer Meinerzhagener Baugesellschaft mbH
Geschäftsführer Stadtwerke Meinerzhagen GmbH
Vorstand Sparkasse Kierspe Meinerzhagen
Stadt Meinerzhagen Fachbereichsleiter Zentrale Dienste